Freitag, 30. Dezember 2016
wieso ist hier alles so anders?
Nun bin ich also tatsächlich zurück.
Mein Biorhythmus total verkorkst (Jetlag) aber das war ja abzusehen. Alle reden auf einmal deutsch, niemand sagt "Sorry!" und wo sind plötzlich die ganzen Asiaten? Komische Bäume, kein Regen und nicht ganz so freundliche Menschen. Leider hatte ich keine Zeit mehr ein resümierendes mehr oder weniger weises Fazit zu schreiben noch von Van aus...
Und nun? Hm. Ich bin froh zurück zu sein und überbringe dann eben jedem Einzelnen meine Eindrücke :)
For now, goodbye, Ich hoffe ihr hattet eine unterhaltsame Lektüre. Bis demnächst!



Dienstag, 27. Dezember 2016
Kanada. Ein Whistlermärchen.
Ich sollte mich endlich mal für meine Wortspiele bezahlen lassen...wie angekündigt waren die Weihnachtstage mit viel Schnee versehen worden, am 24. u. 25. gab es dazu noch Sonne :)
Es war sehr entspannt da hier auch mehr der Wintersport im Vordergrund steht als kitschige Bescherungszeremonien, was wiederum daran liegt dass die meisten Leute hier im Urlaub sind. 10.000 Einwohner hat das Städtchen, 2,7 mio Besucher den Winter über. Und Gigantillionen an Schneeflocken... jedenfalls ist es sehr touristisch, was der Schönheit des Örtchens jedoch keinen Abbruch tut, verlässt man die Haupttrampelpfade entlang der Fress- und Skibedarfkonsumtempel findet man sich schnell allein auf der Straße wieder und kann die Ruhe genießen. 2010 war hier einer der Austragungsorte für die Olympischen Winterspiele; immerhin werden die dafür errichteten Behausungen auch weiterhin genutzt - mein Hostel 7 km südlich vom Stadtkern gehörte zu den Hotels für die Olympianer. Da ich weder Ski noch Snowboard fahren kann suchte ich mir ein anderes Abenteuer: Snowshoeing (Laufen in Schneeschuhen). Dafür gings mit dem Canada Wilderness Adventure-Mobil 20 Minuten in ein äußerst schneereiches Tal. Vor Ort gab es ca. 50 Hunde (alles Huskies?) fürs Schlitten fahren. Ziemliches Gewuff im Hintergrund, ansonsten war es total ruhig, man konnte die Stille teilweise"hören". Also, mit diesen Schneeschuhen, die man über die eigenen Schuhe festzurrt ging es auf einen halbwegs vorgetrampelten Pfad mitten in den Wald bei erfrischenden -14 Grad. Ab und zu hielt unser Trupp an um unserem Guide zu lauschen der allerlei Wissenswertes über Flora und Fauna zum Besten gab, sogar philosophisch angehaucht. In dem Wald, welcher Teil eines Regenwaldes ist, stehen Zedern mit einem Alter von ca. 1000 Jahren. Bei einem Baum war sogar die Rede von 1300 Jahren! Die First Nations haben dort auch Heilpflanzen gesammelt, hab mir jedoch nicht gemerkt was genau zumal ich die ganzen englischen Begriffe noch nie gehört habe. Aus einem der symbiotischen Baumsubstanzen, eine Art Pilz, der aussah wie langhaariges Moos (Flechte), hat der Guide (eigentlich wars ne Frau, Melanie) einen Tee gebraut der überaus gesund sein soll. Diesen gabs dann nach der Tour; schmeckte gewöhnungsbedürftig :/ wir sind auch über einen zugefrorenen Sumpf gelaufen. Mit den Schuhen ging es einfacher als gedacht, lief sich jedenfalls sehr lustig, die waren auch nicht schwer. Allerdings sind mir meine Zehen fast abgefroren, man musste sich stets in Bewegung halten. War insgesamt ein schöner Ausflug :)
Viel mehr habe ich dann auch nicht unternommen, war eben auch sehr kalt draußen. Dafür aber sehr erholsam wenn man vom 4Bettzimmergewusel absieht... Zurück in Vancouver regnete es natürlich wieder und nervigerweise ist das Bad grad im Renovierungsbeschlag. Halleluja, bald hat das ein Ende!

Whistler Downtown
Schneeschuhe von oben
Wie im Märchen 3 Schneebälle für Aschenbrödel (oder so ähnlich...)
wer auch immer dort wohnte...man beachte die Relation Größe der Hütte und Schneeschicht oben drauf...
einer von 2,7 mio Wintertouristen
Blick vom Hostel-erinnert mich dezent an den Film "Shining"
So dämlich dass es fast schon wieder cool ist^^



Montag, 19. Dezember 2016
Christmas is coming
Ich will ja niemanden neidisch machen, aaaber eine weiße Weihnacht ist mir so gut wie sicher...ich hatte ohnehin überlegt die letzten Tage nochmal wegzufahren da sich mein Aufenthalt hier dem Ende neigt und meine Wahl fiel auf Whistler, ein beliebter (nicht nur Winter-) Urlaubsort. So etwas wie St. Moritz oder Kitzbühel. Es schneit wieder und ist ziemlich"frisch" draußen. Am Freitag fand die Firmenweihnachtsfeier start, in der Ukrainischen Holy Trinitas Church. Die Ausstattung wie Tischdecken und Laternen haben wir tags zuvor eingepackt. So wurde ich am Abend auf Schritt und Tritt an die Arbeit erinnert ;) ich saß mit meiner hochschwangeren Chefin am Tisch, die an diesem Tag auch noch ihren 40. Geburtstag feierte. Es wurde viel gescherzt und obwohl ich nicht immer alles verstand lachte ich mit. Dann gab es das secret Santa "Spiel". jeder der wollte konnte vorab ein Geschenk besorgen (im Wert von etwa 15 Dollar), verpacken und unter den Weihnachtsbaum legen. Dann bekamen alle Beteiligten eine Nummer (ich hatte die 20) und in chronologisch-numerischer Reihenfolge konnten sich die "Nummern" ein Geschenk vom Baum aussuchen und mussten dieses vor dem Publikum öffnen. Oder aber man konnte sich eines der bereits vergebenen Geschenke von demjenigen stehlen, wenn man dies wollte. Da auch viele Kinder anwesend waren, übernehmen sie oft die "Aufgabe" des Geschenk aussuchens und Stehlens. So entstand viel Trubel, jedoch kein trouble (ho ho ho). Ich hatte auch etwas besorgt, plüschige Ohrenschützer mit Ernie auf den Ohrenklappen. Niedlich und nützlich in einem (niedslich). Verpackt hatte ich das Ganze im Lagerstil, d.h. Luftpolsterfolie und Schaumstoff, dazu garniert mit einem der bunten Aufkleber, die die verschiedenen Sendungen identifizieren. Als ich an der Reihe war rief ich sinngemäß dass man ruhig von mir stehlen könne, da ich ohnehin zuviel Gepäck habe. Ich entschied mich dann aber für ein Minigeschenk, welches ich nach dem Auspacken fälschlicherweise zunächst für einen Duftbaum hielt... tatsächlich war es ein starbucks-gutschein in Tannenbaumform. Jetzt muss ich noch ganz viel "Latte" trinken bevor ich fahre, scherzte ein Kollege. Mein Präsent kam glaube ich auch ganz gut an, wurde aber vermutlich aufgrund der abweichenden Verkleidung lange unbeachtet gelassen. Hauptsache Spaß gehabt, es war ein sehr schöner Abend, der leider schon um zehn endete. Ich war von den 2 kleinen Bier aber eh schon total hinüber, hehe.
Gestern habe ichs dann auch endlich mal zum Weihnachtsmarkt geschafft-vorab: ich trank keinen Glühwein.
Die Location befindet sich unweit des Canada Place am Wasser. Man musste Eintritt zahlen (8 Dollar), ich nehme an um eine gewisse Überquellung zu vermeiden und um Sicherheit und Ordnung aufrecht zu erhalten. Ich war sehr gespannt...es gab Büdchen wie bei uns, viele auf Deutsch beschriftet, aber doch irgendwie anders... vielleicht lags an der Deko. Es gab meines Erachtens nach keinen einzigen Ramsch-stand, alles wirkte sorgfältig ausgewählt und hochwertig, fast schon liebevoll arrangiert. Es gab auch ein Kinderkarussel. Insgesamt ist der Markt recht klein, dafür aber vielfältig. für meine Kollegen zum Abschied habe ich ein paar typische Naschereien mitgenommen, mir war garnicht bewusst wieviel Zeug es da überhaupt gibt und dass ich es erst vermisst habe,als ich es vor mir hatte. Seltsam.
Am Kuscheltierstand musste ich sehr tapfer sein (siehe Foto). Viele der angebotenen Sachen, food und non-food werden von deutschen Auswanderern betrieben, die dann rund 12 Stunden täglich dort schuften. Aber dem Dialekt nach kommen viele ausm "Ländle", die haben das Arbeiten ja sowieso erfunden ;) Der Markt vor dem Bergpanorama hatte schon was, insgesamt habe mich etwas heimisch gefühlt. Aber dennoch unterscheidet sich dieser Weihnachtsmarkt von denen in Deutschland, ich weiß nur nicht genau warum...wie dem auch sei, morgen beginnt die letzte Arbeitswoche für mich, in der vermutlich nicht viel los sein wird. Dann gehts am Samstag nach Whistler in den Schnee und wenn ich von dort zurückkomme beginnt hier das Aufräumen und Packen und letzte Erledigungen tätigen...Konto und Telefon sind bereits gekündigt. Ich kanns wirklich kaum erwarten wieder nach Hause zu kommen!

mein liebevoll verpacktes Geschenk
und so trägt man heute Sesamstraße
Willkommen
niedlich I
niedlich II
Blick nach Norden
Kanadische Interpretation einer Weihnachtspyramide
we are the candy cane beavers!
die Ausbeute (fast alles Importware)