Kanada. Ein Whistlermärchen.
Ich sollte mich endlich mal für meine Wortspiele bezahlen lassen...wie angekündigt waren die Weihnachtstage mit viel Schnee versehen worden, am 24. u. 25. gab es dazu noch Sonne :)
Es war sehr entspannt da hier auch mehr der Wintersport im Vordergrund steht als kitschige Bescherungszeremonien, was wiederum daran liegt dass die meisten Leute hier im Urlaub sind. 10.000 Einwohner hat das Städtchen, 2,7 mio Besucher den Winter über. Und Gigantillionen an Schneeflocken... jedenfalls ist es sehr touristisch, was der Schönheit des Örtchens jedoch keinen Abbruch tut, verlässt man die Haupttrampelpfade entlang der Fress- und Skibedarfkonsumtempel findet man sich schnell allein auf der Straße wieder und kann die Ruhe genießen. 2010 war hier einer der Austragungsorte für die Olympischen Winterspiele; immerhin werden die dafür errichteten Behausungen auch weiterhin genutzt - mein Hostel 7 km südlich vom Stadtkern gehörte zu den Hotels für die Olympianer. Da ich weder Ski noch Snowboard fahren kann suchte ich mir ein anderes Abenteuer: Snowshoeing (Laufen in Schneeschuhen). Dafür gings mit dem Canada Wilderness Adventure-Mobil 20 Minuten in ein äußerst schneereiches Tal. Vor Ort gab es ca. 50 Hunde (alles Huskies?) fürs Schlitten fahren. Ziemliches Gewuff im Hintergrund, ansonsten war es total ruhig, man konnte die Stille teilweise"hören". Also, mit diesen Schneeschuhen, die man über die eigenen Schuhe festzurrt ging es auf einen halbwegs vorgetrampelten Pfad mitten in den Wald bei erfrischenden -14 Grad. Ab und zu hielt unser Trupp an um unserem Guide zu lauschen der allerlei Wissenswertes über Flora und Fauna zum Besten gab, sogar philosophisch angehaucht. In dem Wald, welcher Teil eines Regenwaldes ist, stehen Zedern mit einem Alter von ca. 1000 Jahren. Bei einem Baum war sogar die Rede von 1300 Jahren! Die First Nations haben dort auch Heilpflanzen gesammelt, hab mir jedoch nicht gemerkt was genau zumal ich die ganzen englischen Begriffe noch nie gehört habe. Aus einem der symbiotischen Baumsubstanzen, eine Art Pilz, der aussah wie langhaariges Moos (Flechte), hat der Guide (eigentlich wars ne Frau, Melanie) einen Tee gebraut der überaus gesund sein soll. Diesen gabs dann nach der Tour; schmeckte gewöhnungsbedürftig :/ wir sind auch über einen zugefrorenen Sumpf gelaufen. Mit den Schuhen ging es einfacher als gedacht, lief sich jedenfalls sehr lustig, die waren auch nicht schwer. Allerdings sind mir meine Zehen fast abgefroren, man musste sich stets in Bewegung halten. War insgesamt ein schöner Ausflug :)
Viel mehr habe ich dann auch nicht unternommen, war eben auch sehr kalt draußen. Dafür aber sehr erholsam wenn man vom 4Bettzimmergewusel absieht... Zurück in Vancouver regnete es natürlich wieder und nervigerweise ist das Bad grad im Renovierungsbeschlag. Halleluja, bald hat das ein Ende!

Whistler Downtown
Schneeschuhe von oben
Wie im Märchen 3 Schneebälle für Aschenbrödel (oder so ähnlich...)
wer auch immer dort wohnte...man beachte die Relation Größe der Hütte und Schneeschicht oben drauf...
einer von 2,7 mio Wintertouristen
Blick vom Hostel-erinnert mich dezent an den Film "Shining"
So dämlich dass es fast schon wieder cool ist^^